Superintendent Michael Braun:
Auf Seelsorge und Gebet liegt der Fokus der Kirche in Zeiten von Corona. Eine Andacht.
„Alles fühlt sich wie zuvor an, alles sieht aus wie zuvor. Die Welt hat sich nicht verändert, aber ein Virus hat unsere Welt auf den Kopf gestellt.
Die Hauptlast müssen die Erkrankten und alle tragen, die auf eine Testergebnis warten. Sie sollten wissen, dass sie in ihren Ängsten nicht allein sind.
Viele engagierte Menschen in den Krankenhäusern, Praxen, bei den zuständigen Behörden und Einrichtungen, in Forschung und Apotheken leisten Enormes, um zu helfen. Sie brauchen dabei unser Verständnis, unsere Rücksicht, Ermutigung und seelische Unterstützung.
Viele Menschen sorgen sich. Und plötzlich hat man Zeit. Freizeitaktivitäten fallen aus, Termine werden abgesagt, aus einem schönen Einkaufsbummel wird das schnelle Besorgen des Nötigsten.
Wir scheinen allein, aber das sind wir nicht
Nähe geht verloren, wir scheinen allein. Aber das sind wir nicht.
In Zeiten der Not ziehen sich viele Menschen zurück. Sorgen machen einsam, Sorgen über die Krankheit, Sorgen um Familie und Freunde. Sorgen über die praktischen Folgen der aktuellen Ausnahmesituation für mein Leben – und all das, ohne sich mit Freunden und Familie treffen zu können.
Bleiben wir mit unseren Gedanken nicht alleine, reden wir miteinander, beten wir füreinander. Telefon, Internet und soziale Medien schenken uns heute die Gelegenheit, einander in dieser Zeit auch ohne direkte Kontakte nahe zu kommen und nahe zu bleiben.
„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei“ (1. Mose 2, 18) heißt es schon am Anfang der Bibel – nutzen wir unsere Möglichkeiten gegen Sorgen und Ängste, indem wir gerade jetzt einander mit Gesprächen, Nachrichten über elektronische Medien und mit Gebeten nahe bleiben und uns gegenseitig aufrichten, helfen und unterstützen.